Samstag, November 05, 2005

Dominette und Fifis

In einem erkenntnisreichen Artikel für die Schweizer Sonntagszeitung analysiert Martina Bortolani, wie sich nach mehreren Jahrzehnten feministischer Männerverachtung und sich anbiedernder, ständig selbst klein machender Männer das Geschlechterverhältnis gewandelt hat. Dabei erkennt sie den neuen Frauentypus der Dominetten: „Aussen nett und adrett, innen Domina. Sie kommandieren, zicken, nörgeln und stänkern am meisten über ihre Männer. An der Seite der Dominette hat nur einer Platz: der Hampelmann, der Grund für ihre schlechte Laune. Er verdient zu wenig, fährt das falsche Auto, erzieht die Kinder nicht, trägt spiessige Kleider, verkehrt mit den falschen Leuten und so weiter und so fort. Zusammen verkörpern sie einen neuen Paartypus, der immer öfters auftaucht: die Königin und ihr Hofnarr.“ Als anschauliches Beispiel dient ein Paar, bei dem die Frau zu zwanzig Prozent berufstätig ist, der Mann vollzeit arbeitet und natürlich _er_ den Haushalt macht. Das hält er nach den erwähnten Jahrzehnten feminsitischer Indoktrination für „wahnsinnig modern“. Martina Bortolanis Urteil: „Der Mann ist orientierungslos geworden. Als Macho verpönt und als Softie verschmäht, versucht er es nun in der Rolle des Angepassten, des Unterwürfigen.“ Das sei nicht zuletzt eine Folge davon, dass immer mehr Kinder ohne Vaterfigur aufwachsen, nachdem etwa 2004 in der Schweit 43 Prozent aller Ehen geschieden wurden. Bortolani: „Das Pendel der Emanzipation schlägt zurück. Genau das nutzen bei allem Verständnis für die Gleichberechtigung die Frauen teils unbewusst, teils mit subtilen Machtspielchen aus. Während ein dominanter Mann als Macker und Unterdrücker gilt, wird weibliche Macht mit Unabhängigkeit und Selbstbewusstsein gleichgesetzt.“ Ergänzen könnte man, dass viele dieser die Frau überhöhenden und sich selbst erniedrigenden Männer mittlerweile in Politik und Medien gelandet sind und in den nächsten Jahren noch landen werden. Wo sie mit voller Kraft dafür sorgen, dass die männliche Unterordnung so flächendeckend wie möglich gerät.

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