Montag, Januar 15, 2007

„Streitschrift für einen neuen Feminismus“ kommt aus der FDP

Die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin kündigt für den April dieses Jahres ihr Buch „Schwestern. Streitschrift für einen neuen Feminismus“ an. In der Kurzbeschreibung bei Amazon heißt es:

Was müssen sich Frauen wieder alles anhören: von Politikern wie Gerhard Schröder »Frauenpolitik und so Gedöns« oder Meinungsmachern wie Frank Schirrmacher »Der Mann ist der Kopf ... die Frau prägt durch ihr Verhalten«. Dabei dachten wir, der Mief der Fünfzigerjahre sei überstanden und Emanzipation eine Selbstverständlichkeit. Doch selbst Frauen wie die TV-Moderatorin Eva Herman propagieren öffentlich: »Es ist selbstverständlich, dass Frauen etwas lernen, dass sie sich weiterbilden und Aufgaben auch außerhalb der Familie übernehmen, wenn sie das Talent dafür haben. Doch all das sollte in Maßen geschehen.« Was ist passiert? Silvana Koch-Mehrin, zweifache Mutter und erfolgreiche Politikerin, wendet sich mit einem flammenden Appell an alle Frauen, sich gegen solche Rückwärtsgewandtheit zu wehren. Dass die demographische Debatte in Deutschland schamlos genutzt wird, um mit gestrigen Ansichten zu punkten, findet sie unerhört.


Hm. Ich weiß nicht, was ich von einem Buch halten soll, das schon in der Kurzbeschreibung solche Schnitzer präsentiert. Gerhard Schröder hatte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend abkürzend als „Ministerium für Frauen und Gedöns“ bezeichnet, um sich bei der Formulierung keinen Wolf zu labern. „Gedöns“ waren für ihn also gerade nicht die Frauen, sondern die Senioren, die Familie und die Jugendlichen. Trotzdem war das anscheinend eine willkommene Gelegenheit für viele Feministinnen, einmal mehr beleidigt zu sein. Dass jetzt auch eine FDP-Politikerin dabei mitmischt und es darüber hinaus als „unerhört“ bezeichnet, wenn Frauen wie Eva Herman ihre Meinung „öffentlich propagieren“, statt brav die Klappe zu halten, stimmt schon ein wenig bedenklich.

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