Donnerstag, Juli 19, 2007

CDU/CSU: "Vätermonate sind der falsche Weg"

Inzwischen gibt es eine recht große Fülle von Medienberichten zu Vladimir Spidlas Vorstoß, verpflichtende Vätermonate einzuführen. Auffällig dabei: Ich konnte keinen einzigen journalistischen Kommentar finden, der diese Idee in irgendeiner Form kritisierte. (Bei Leserkommentaren sieht das anders aus.) Aber selbst wenn es eine solche Kritik geben würde, ist es Spidla auf jeden Fall gelungen, den Unsinn von der Lohndiskriminierung von Frauen noch einmal in etliche Schlagzeilen bis hin zur „Bild“ hinein zu transportieren. Dabei geraten manche Artikel ins wirklich Absurde. So schreibt etwa die taz:

Nach Branchen betrachtet, gibt es im Finanzsektor die größten Lohnunterschiede. Dort sind viele Frauen als Sachbearbeiterinnen beschäftigt, im Management aber sitzen Männer. Genau umgekehrt sieht es in der Baubranche aus: Dort machen Männer schlecht bezahlte Knochenarbeit, während Frauen in der Verwaltung arbeiten und mehr verdienen.


Na wenn das keine Lohndiskriminierung darstellt: Männer (Manager) werden besser bezahlt als Frauen (Sekretärinnen), in Ausnahmefällen aber auch Frauen (Verwaltungsangestellte) besser als Männer (Bauarbeiter). Äh ... ich will hier ja echt nicht klugscheißen und gegen einen zumindest in den Medien fest etablierten Konsens verstoßen, aber ... euch ist schon klar, dass das jeweils total unterschiedliche JOBS sind!?!?!? Natürlich kann man eine Sekretärin so viel verdienen lassen wie einen Manager und einen Bauarbeiter so viel wie eine Sekretärin, aber dann würde ein Bauarbeiter so viel wie ein Manager verdienen, und ich weiß nicht, ob das vor der Weltrevolution der Arbeiterklasse durchsetzbar sein wird.

Die CDU-CSU-Fraktion im Bundestag immerhin erklärt, Vätermonate seien der falsche Weg, um „die Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt“ zu unterbinden, aber selbst in dieser Ablehnung steckt die Zustimmung zu der These, dass eine solche Benachteiligung existiert. Also gut, von mir aus: Dann sollten wir uns aber darauf einigen, dass auch faulere, bequemere, schlechter ausgebildete und unflexiblere Menschen auf dem Arbeitsmarkt ganz schön benachteiligt sind. Es gibt Gründe, warum Männer mehr verdienen, und die werden seit Jahren jedem erklärt, der bereit ist, sie sich anzuhören. Die vollständige Erklärung der Unionsparteien findet sich hier.

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