Mittwoch, August 21, 2013

Zu hohe Ansprüche: Warum Frauen Single bleiben

Das "Hamburger Abendblatt" berichtet über eine neue Studie, die sich mit den Gründen dafür beschäftigt, warum Frauen und Männer alleine bleiben. Dabei werden zahlreiche Themen aufgegriffen, die auch Genderama immer wieder gestreift hat:

Die hohen Ansprüche an einen Partner sind einer der häufigsten Gründe fürs Singlesein – besonders für Frauen: 38 Prozent möchten keine Kompromisse bei der Partnersuche eingehen und sind deshalb solo. Bei Singlefrauen mit Hochschulabschluss sind es sogar 45 Prozent. Ein weiterer Grund für den Singlestatus der Frauen ist die vermeintliche Bindungsphobie der Männer: 30 Prozent der weiblichen Befragten sagen, dass eine Beziehungsanbahnung an bindungsunwilligen Männern scheitert.

(...) Bei den Männern ist einer der wichtigsten Gründe für das Solo-Dasein ihre Schüchternheit: 40 Prozent sagen, dass sie schüchtern sind und nur wenig neue Menschen kennenlernen. Eine Ausnahme: Männer mit Hochschulabschluss. Von den Akademikern findet nur jeder Dritte, er sei zu schüchtern. Bei Männern mit Hochschulabschluss spielt auch das Thema Geld eine geringere Rolle: Während jeder vierte männliche Single ohne akademischen Abschluss als Grund fürs Singlesein angibt, dass er zu wenig Geld verdient und einer Frau nicht genug bieten kann, trifft dies nur auf 14 Prozent der Akademiker zu.


Dafür, so zitiert der Artikel eine Diplom-Psychologin, verfügen Frauen über eine "hohe Singlekompetenz". Selbstverständlich, wer möchte solche Sonderbegabungen je bestreiten? (Schon in den siebziger Jahren hatte sich Esther Vilar darüber lustig gemacht, dass die Lust an Klatsch und Tratsch mit der Nachbarin demnächst vermutlich als hohe weibliche Kompetenz im Kommunikationsmanagement beschrieben wird.) Immerhin verrät die vom "Abendblatt" zitierte Psychologin aber auch:

"Vor allem die selbstbewussten, gebildeten Frauen scheitern oft an ihren hohen Ansprüchen. Sie müssten ihr Suchmuster überprüfen, um einen Partner zu finden. Unter den Männern sind es eher die mit einem geringeren sozialen Status, die es bei der Partnersuche schwerer haben, weil Frauen auch im 21. Jahrhundert nach wie vor darauf bei einem Partner überwiegend Wert legen."


Warum sollten Frauen archaische Rollenmuster auch aufgeben, wenn dafür von Politik und Medien fast ausschließlich Männer kritisiert werden? Wie sagte doch einmal Ministerin Ursula von der Leyen so schön? "In Deutschland ist eine Veränderung in der Väter- und Männerrolle, hin zu einem tatsächlich gleichberechtigten Partner, überfällig. Männer, die dazu nicht bereit sind, werden keine Partnerin mehr finden." Im wahren Leben interessieren sich die meisten Frauen einen Dreck für einen gleichberechtigten Partner – von einem sozial niedriger stehenden Partner ganz zu schweigen.

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