Sonntag, August 27, 2017

SPIEGEL: Politikerinnen wollen Wahlrecht ändern, um mehr Frauen ins Parlament zu spülen – News vom 27. August 2017

1. Wie der aktuelle SPIEGEL in seinem Artikel "Damenwahl" (nur im Anriss online) berichtet, fordern immer mehr Politikerinnen eine Änderung des Wahlrechts, um mehr Frauen in die Parlamente zu bekommen. Der dreiseitige Artikel von Melanie Amann, Ann-Katrin Müller und fünf weiteren JournalistInnen vertritt die These, dass "altgediente Männernetzwerke" und Seilschaften Frauen noch immer am politischen Erfolg hinderten. Vor allem in Union und der "Männerpartei" FDP sähen sich viele Frauen benachteiligt. Selbst wenn CDU-Verbände jeden dritten Listenplatz mit einer Frau besetzten, wie es in ihrem Parteistatut stehe, hülfe das wenig. Aus der SPD werden Manuela Schwesig und Eva Högl mit Klagen über Benachteiligungen zitiert. In Bayern sei gar eine Verfassungsklage anhängig, die klären soll, ob die geringe Beteiligung von Frauen an der Macht einen Verfassungsbruch darstellt.

Der Artikel erwähnt immerhin, dass sich deutlich weniger Frauen als Männer für Politik interessieren und alle Parteien bis hin zu den Grünen deutlich mehr männliche als weibliche Mitglieder haben. Dennoch erzeugt der Artikel Absatz für Absatz den Eindruck, Frauen würden vor allem durch die finsteren Machenschaften von Männern ausgegrenzt.

Mittlerweile wolle sich das Frauenministerium näher anschauen, ob Gesetze geändert werden können, um mehr Frauen in die Parlamente zu spülen. "Wenn man es einfach nur laufen lässt, passiert offenbar nichts; von allein wird sich die Frauenquote in den Parlamenten nicht erhöhen", erklärte hierzu Frauenministerin Katarina Barley. Dabei erhält sie Unterstützung von SPD-Vizefraktionschefin Eva Högl: "Wir müssen in den nächsten vier Jahren eine neue Regelung im Wahlrecht schaffen, die das ändert. Wir brauchen Sanktionen, sonst tut sich nichts."

Ob ein solches Gesetz überhaupt mit der Verfassung vereinbar ist, gelte als fragwürdig. In Frankreich allerdings sei im Jahr 2000 ein Parité-Gesetz eingeführt worden, das Wahllisten, in denen sich Männer und Frauen nicht abwechseln, für die Parteien teuer mache: Sie verlieren staatliche Wahlkampfgelder in Millionenhöhe.

Der Artikel endet mit folgendem Absatz:

Unterstützt von 150 Mitstreitern hat die Kasseler Verfassungsrechtlerin Silke Laskowski vor dem Bayerischen Verfassungsgerichtshof eine Klage angestrengt. Sie hält ein Paritätsgesetz für verfassungsrechtlich geboten, da der Staat laut Grundgesetz verpflichtet ist, regulierend einzugreifen, wenn Frauen diskriminiert werden. Laskowski und ihre Mitkläger diskutieren derzeit sogar die Möglichkeit, nachträglich die Bundestagswahl vor dem Bundesverfassungsgericht anzufechten.




2. Ein Mitarbeiter einer US-amerikanischen Regierungsbehörde hat eine Klage angestrengt, weil er dort als Mann diskriminiert werde:

A U.S. Forest Service biologist was illegally blocked from participating in networking activities such as events dubbed "Fabric Fridays" and "Running Revolution" because the activities were limited to only women, according to a discrimination suit he filed in Pennsylvania federal court Monday.

The suit by Nathan Welker, which named as a defendant U.S. Department of Agriculture Secretary Secretary Sonny Perdue, alleged that Welker was illegally discriminated against because of his gender in violation of Title VII and because of his age in violation of the Age Discrimination in Employment Act.

Welker claimed in part that the chain of command to which he directly reports is composed almost entirely of women and that he "has been treated differently because he is a male" over the course of his employment.

For example, Welker said, he and other men are excluded "from work-related activities where women build relationships and networking opportunities," such as yearly retreats, "Fabric Fridays" and "Running Revolution" events.

"Because of this, plaintiff has missed out on necessary relationship building and networking," Welker said. "Furthermore, females get the first chance at opportunities that arise in the office and are treated more favorably than men."




3. In der nächsten Staffel der TV-Serie "American Horror Story" wird die feministische Faschistin Valerie Solanas eine Nebenfigur sein. Solanas wurde bekannt durch ein Manifest, in dem sie den Männern schon aus genetischen Gründen ein geringeres Lebensrecht als Frauen zugestand und sie alle vergast sehen wollte. Gespielt wird Solanas von der US-amerikanischen Feministin Lena Dunham.



4. Die Post. Einer meiner Leser schreibt mir zu dieser Meldung:

Dies wird zwar nichts für Deinen Blog sein, da der Mann nicht wirklich konstruktiv gehandelt hat in seinen Sorgerechtsproblemen (sich betrinken und über den Notruf eine Beratung verlangen), aber mein Gedanke ist, dass es ein wirklich symbolisches und plakatives Beispiel für die Ratlosigkeit und Ohnmacht vieler Männer in unserer Gesellschaft darstellt, die nicht wissen, wohin sie sich mit ihren Problemen wenden können. Denn auch in Lübeck gibt es zwar Frauenberatungsstellen, aber keine Männerberatungsstelle. Letztlich zeigt der Artikel auch, wie empathielos die Gesellschaft auf Männerprobleme schaut (der Mann wird bestraft, erhält aber vermutlich weiterhin keine Hilfe).

Falls der Artikel keine Verwendung findet, möchte ich mich auf diesem Wege ansonsten einfach mal bedanken für Deine Arbeit mit dem Blog. Ich schaue immer wieder gerne hinein, wenn ich von den Defizitdarstellungen von Männern im Mainstream mal wieder zu genervt bin.

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