Donnerstag, August 10, 2017

Straftäter orientieren sich an Böll-Stiftung, "Inquisition" bei Google – News vom 10. August 2017

1. Der FAZ-Journalist "Don Alphonso" (Rainer Meyer) berichtet auf Twitter mehrere interessante Dinge.

Zunächst mal ist der Wikipedia-Artikel über ihn in einem sogenannten "Edit War" festgefahren. Ich kenne das von dem Wikipedia-Artikel über mich: Das radikalfeministische Lager möchte seine Gegner so schlecht darstellen wie möglich, andere Wikpedianer versuchen, den Neutral Point of View zu schützen. In der Regel setzen sich bei so etwas die Feministinnen durch, weil sie so hartnäckig und so widerwärtig auftreten, dass anderen Leuten irgendwann schlicht die Lust vergeht, sich mit solchen Leuten noch länger abzugeben. Also lässt man sie sich austoben. Von Wikimedia dürften die Ideologen ohnehin Rückendeckung genießen; Einhalt geboten wurde ihnen von Wikimedia auch, als es gegen mich ging, nie. Erwartungsgemäß enthält Meyer auf eine offizielle Presseanfrage zu diesem Treiben auch keine Antwort. Angesichts dieses moralischen Verfalls der Wikipedia tweetet er: "Ganz langsam fange ich an zu verstehen, was WikiMANNia antreibt."

Des weiteren belegt Meyer, dass sich auch Autonome bei ihren Straftaten auf Feindbilder beziehen, die von der Heinrich-Böll-Stiftung verbreitet werden – hier auf die berüchtigte Schrift Hinrich Rosenbrocks, in der dargelegt wird, wie man die Männerrechtsbewegung am besten bekämpfen könne. Meyers Kommentar: "Sage also keiner, man habe nichts gewusst."

Und schließlich berichtet Rainer Meyer auf Twitter: "Heinrich Alpin hat aber auch schon 2015 geholfen, Arne Hoffmann zu denunzieren. So wichtig war er dem."

Spannende Anschlussfrage: Wer steckt hinter "Heinrich Alpin"? Da ich ein recht gutmütiges Kerlchen bin, ist die Zahl der Antimaskulisten außer Andreas Kemper, die mich persönlich auf dem Kieker haben, überschaubar. Martin Rosowski, Vorsitzender des Bundesforums Männer, verleumdet mich in seinen Mails zwar schon mal als "Frauenfeind", dürfte aber Besseres zu tun haben, als bei Schwarzen Listen mitzumischen. Auch Thomas Gesterkamp müsste eigentlich anderweitig ausgelastet sein. Jörg Rupp hat sich lautstark von den Grünen verabschiedet, weil sie ihm viel zu rechts waren; er macht jetzt sein eigenes Ding. Bleibt eigentlich nur Hinrich Rosenbrock, der seit Jahren in der Versenkung verschwunden ist.

Diese Logik setzt natürlich die Annahme voraus, dass es sich bei "Heinrich Alpin" um jemanden handelt, den ich namentlich kenne. Es kann aber natürlich auch jemand Unbekanntes sein, den zum Beispiel Andreas Kemper gegen mich aufgehetzt hat. Auf Kempers Facebookseite etwa zieht sein Klüngel über "Elendsgestalten wie Arne Hoffmann" her. Hass steckt an. Genau dieser Reproduktion von Hass hätte ja der grüne Pranger gedient. Wie gesagt: Auch Straftäter orientieren sich an Produkten aus dem Hause Böll.



2. Das Bundesforum Männer klagt über Reaktionen, nachdem man sich dort gegen die Jungenbeschneidung positioniert hatte:

In einzelnen Reaktionen auf das Positionspapier wird diesem allerdings vorgeworfen, es handle sich dabei "um ein massiv ausgrenzendes Papier, das darauf zielt, jüdisches und muslimisches Leben in Deutschland unmöglich zu machen." Gegen diesen Vorwurf verwahrt sich das Bundesforum Männer und weist ihn entschieden zurück!


Uuuh, karma is a bitch! Aus eigener Erfahrung weiß ich: Abstreiten hat in solchen Fällen noch nie geholfen. Immerhin seht ihr jetzt vielleicht, wie man sich fühlt, wenn man in eine anrüchige Ecke gestellt wird. Aber ihr habt in euren Reihen ja Leute, die sich mit üblen Unterstellungen auskennen; vieleicht beratet ihr euch mit denen.



3. In einem "Zeit"-Artikel setzt Alice Schwarzer ihre Scharmützel mit Genderforscherinnen fort. Der Beitrag trägt die Überschrift "Der Rufmord".



4. Die Ruhrbarone legen eine deutsche Übersetzung von James Damores "Google Manifest" mit einigen Ergänzungen vor: "Was wirklich im Manifest steht". Dabei kommt der Autor auch über die flächendeckend verzerrende Darstellung in den deutschsprachigen Leitmedien zu sprechen:

In den Berichten darüber liest man sehr wenig über die Inhalte des Dokuments, dafür umso mehr Empörung. Der Standard nennt das Dokument "sexistisch", während er keinen einzigen Inhalt des Dokuments zitiert, nur Einschätzungen Dritter. Die Süddeutsche fasst in einem Artikel völlig falsch und grotesk verzerrt die Inhalte so zusammen, dass der Autor als absolutes Monster dasteht. Bei t3n titelt man "Diversität — nein Danke". Wenig überraschend stellt VICE’s Motherboard die Stimmen in den Vordergrund, die sich über den Sexismus des Autors aufregten und Tweets mit ihrer Interpretation des Dokuments und sehr vielen wütenden Emoji schrieben. Auch die deutsche Twittersphäre synchronisiert sich mit dem Medientenor.


Einer meiner Leser, der Einblick in die deutschen Presseagenturen hat, ließ mir zu meinem letzten Blogbeitrag, in dem ich dasselbe Problem angesprochen habe, wesentliche Informationen zukommen. Ihnen zufolge waren die meisten Medien schlicht einem Kurztext der Deutschen Presse-Agentur gefolgt, der die Überschrift "Google feuert Mitarbeiter nach sexistischem 'Manifest'" getragen hatte. Später am Tag (um 16.12 Uhr) schickte die dpa eine "Berichtigung" mit veränderter Überschrift "Google feuert Mitarbeiter nach umstrittenem 'Manifest' gegen Frauen" heraus. Diese neue Meldung war ein wenig differenzierter und erwähnt etwa, dass James Damore von Teilen der Google-Belegschaft auch Zuspruch erhalten hatte.

Mein Leser schreibt mir hierzu:

Mir ist nicht bekannt, welche internen Überlegungen zur Änderung der Überschrift führten. Meistens geht so etwas zurück auf Kritik von Kunden oder von anderen Redakteuren, denen das schief oder fragwürdig erscheint. Der Kollege aus dem Ressort Netzwelt, der diesen Text geschrieben hat, ist hochgeschätzt und sehr kundig. Sein Schwerpunkt sind Tech-Themen, Computer, Software, Telekommunikation etc.

Die neue Überschrift mit dem Dreh "gegen Frauen" ist immer noch problematisch. Das eigentliche Problem aber, nicht nur bei Themen mit Bezug zur Geschlechterdebatte, liegt darin, dass die Medien mit ihren bis zur Magersüchtigkeit abgespeckten Redaktionen nur noch wenige Themen selbst bearbeiten und sich ansonsten auf die Nachrichtenagenturen verlassen. Und der Google-Fall ist ein typisches Thema aus der zweiten Reihe, wo nur noch wenige gut ausgestattete Redaktionen selbst einen Mitarbeiter einsetzen. Und so steht dann in allen Zeitungen das Gleiche - einschließlich der Überschrift.


Dabei bleibt der Kontrast zwischen deutschen und englischsprachigen Medien scharf. Bei der "Süddeutschen Zeitung" etwa greift Nina Bovensiepen ganz tief in die Klischeekiste:

Das antifeministische Manifest des Google-Mitarbeiters ist rückständig und dumm. Zustimmung bekommt er nur deshalb, weil er die Ängste vieler weißer Männer vor den Veränderungen im Arbeitsumfeld ausspricht.


Deutschlandfunk Kultur hat einen Sinologen (Chinakundler), Tilman Spengler, zu James Damore befragt, wobei Spenglers Einschätzung die Überschrift des Artikels wurde: "Ich hätte den Kerl schon aus Gründen der Dummheit gefeuert".

Spiegel-Online sprach auch gestern noch von einem "sexistischen Schreiben". Selbstverständlich wurde die Kommentarfunktion unter dem Artikel abgestellt.

Christian Schmidt hat heute Morgen etwas genauer betrachtet, mit welchen Methoden deutsche Leitmedien den Inhalt von James Damores Memo verzerrt wiedergeben, und veranschaulicht das anhand der "Süddeutschen Zeitung". Unter anderem wurde in der allgemeinen Berichterstattung eine Grafik in Damores Memo verschwiegen, die auf einen Blick deutlich gemacht hätte, was seine tatsächliche Position ist. Christian Schmidt kommentiert:

Ich finde es unglaublich, dass eine solche Grafik, die ganz deutlich macht, dass [Damore] nicht von absoluten Unterschieden ausgeht, herausgenommen worden ist. Natürlich: Mit dieser Grafik wäre ein Entstellen seiner Meinung noch schwieriger gewesen. Viel Text wird vielleicht nicht gelesen, aber eine solche Grafik fällt sofort ins Auge.

Es ist erschreckend, wie verzerrt die Darstellung in den Medien ist. Die meisten der Journalisten scheinen nur Artikel über das Manifest gelesen zu haben. Sie lesen noch nicht einmal eine leicht zugängliche Primärquelle oder recherchieren etwas, warum jemand so etwas schreiben könnte und ob das in der Wissenschaft vertreten wird.


In englischsprachigen Beiträgen ist das Niveau deutlich höher. Ein kenntnisloses Aufgeplustere, um sich als den großen Antisexisten zu inszenieren, gibt es dort in zahlreichen Beiträgen nicht.

Daily Signal etwa berichtet, dass Frauen in Führungspositionen Google wegen des Rauswurfs Intoleranz vorwerfen.

In der kanadischen Globe and Mail stellt die Neurowissenschaftlerin Debra Soh klar: "No, the Google manifesto isn’t sexist or anti-diversity. It’s science".

(Vermutlich hätte der Chinakundler Tilman Spengler die Neurowissenschaftlerin Debra Soh auch "aus Gründen der Dummheit gefeuert", wenn sie über ihr Fachgebiet und damit den Inhalt dieses Manifestes spricht. Warum müssen deutsche Intellektuelle eigentlich immer wieder bei Themen, bei denen sie sich überhaupt nicht auskennen, Andersdenkende großspurig zu Idioten erklären, nur um billigen Applaus beim politisch korrekten Publikum zu ernten?)

In der auflagenstarken Zeitschrift USA Today erläutert die liberale Feministin Cathy Young, warum James Damore einen legitimen Standpunkt vertritt:

The Google memo mostly avoids such overgeneralizations. It repeatedly acknowledges that sex differences are a matter of tendencies, not absolutes, and do not predict anything about any specific person. Far from embracing traditional sex roles, it suggests that working to change inflexible male roles and expectations and free more men to choose lower-paying, lower-status occupations could help narrow the gender gap in the tech sector. Damore urges Google to "treat people as individuals, not as just another member of their group."

(...) Some of the memo's suggestions — for instance, to uncouple diversity initiatives from empathy and moralism — are excellent and validated by the reactions to the memo itself. One Twitter user wrote that Damore was "committing violence" by writing it, and that "people feared for their safety" as a result.

Could the memo contribute to negative stereotypes of women in tech workplaces? Perhaps. But the overreaction, including Damore’s firing, is likely to do far more harm. It will make anyone who questions the "diversity" party line — who believes, for instance, that unequal numbers may not automatically prove discrimination — feel that he or she is in a hostile environment. And it will lend credence to complaints in the modern workplace that men are the beleaguered sex.


Die Washington Post merkt an:

The tech site Mashable assailed anyone who defended Damore as being part of the "alt-right." The problem, chiefly, is that many critics claimed Damore said things he did not and painted the things he did say in the worst possible light.

It is, for example, true that Damore said women suffered from "neuroticism" more than men, but he made clear he was using the psychological, scientific terminology for suffering higher anxiety and having a lower stress tolerance in job and life situations. He did not mean it as a pejoratively as the left painted it. In fact, he did not pull his statements out of thin air or make them up. Damore based his statements on sociological and psychological studies that are accepted by the scientific community, of which he is a part.


Macht dieser Artikel jetzt die "Washington Post" auch zu einem Teil der "neuen Rechten"?

Der National Review wirft Google "Inquisition" vor:

[Damore] argued — and Google quickly confirmed — that nonconforming political and social ideas are ruthlessly suppressed and punished within the firm, that those holding conservative (or simply non-left) views are subjected to a hostile work environment, and that the predominance of conforming views creates a problem of confirmation bias.

(...) Google is attempting, in its Orwellian way, to redefine "diversity" as "homogeneity," to redefine the respect for genuine human differences as the demand for absolute conformity, to redefine openness as closure and tolerance as prohibition. Its bias problems are not limited to its personnel practices: Conservative outlets and publications are routinely excluded or marginalized by services such as YouTube and Google News, just as conservative voices frequently are silenced on Twitter and Facebook.


Wenn ein Konzern, der international so mächtig ist wie Google, das politische Denken beeinflussen möchte, ist das ein brisantes Thema – außer für die deutschen Medien. Die sehen nur das Problem "zu viele weiße Männer".

"Breitbart" läßt einen ehemaligen Google-Mitarbeiter zu Wort kommen, der behauptet, Google würde sogar Suchergebnisse politisch manipulieren. Sollte man diese Behauptung komplett ignorieren, weil die Quelle "Breitbart" ist? Ist man ein Nazi, wenn man eine "Breitbart"-Meldung aufgreift?

Für die "New York Times" jedenfalls, rechtsradikaler Tendenzen eher unverdächtig, stellt "Breitbart" eine relevante, verlinkenswerte Quelle dar. Die Zeitung berichtet:

Few Google employees came out publicly in defense of [James Damore], but some surreptitiously showed their support by leaking screenshots from internal Google posts of employees saying they planned to create blacklists of people who did not support the company’s diversity efforts. The screenshots appeared on Breitbart News, which has championed Mr. Damore’s memo.

"Despite what the public response seems to have been, I’ve gotten many personal messages from fellow Googlers expressing their gratitude for bringing up those very important issues which they agree with but would never have the courage to say or defend because of our shaming culture and the possibility of getting fired," Mr. Damore wrote in an addendum to his original memo. "This needs to change."


Auszüge eines Interviews des Totalitarismus-Kritikers Professor Jordan Peterson mit James Damore stehen hier online.

Amerikanische Leitmedien im Vergleich mit deutschen Leitmedien: Bei diesem Thema sind sie wie Tag und Nacht. In den USA wird die Debatte längst differenziert geführt. Hierzulande ist Damore eben ein Idiot, über den man Kaffee gießen sollte, und der Leser solcher Beiträge hat die Klappe zu halten. Was "Sexismus" ist, bestimmt die neue Priesterschaft zwischen Spiegel-Online und Süddeutscher Zeitung.



5. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs dürfen homosexuelle Männer jetzt Blut spenden – nach einem Jahr Enthaltsamkeit.

Der Deutschen Aidshilfe geht die neue Richtlinie nicht weit genug. "Eine HIV-Infektion kann man heute sechs Wochen nach dem letzten Risiko sicher ausschließen", sagte Vorstandsmitglied Björn Beck. Eine Frist von einem Jahr schließe hingegen die meisten schwulen und bisexuellen Männer weiterhin unnötig von der Blutspende aus.


Wie man das Jahr Enthaltsamkeit überprüfen möchte, bleibt ohnehin offen.



6. Auf "Broadly" beklagt sich die Feministin Yasmina Banaszczuk über Sexismus gegen Frauen auf Demonstrationen. Sie erwähnt, dass entgegen des Klischees in den sogenannten "Schwarzen Blocks" auch viele Frauen mitmarschieren und fühlt sich dadurch diskriminiert, dass sich Polizeigewalt in erster Linie gegen Männer richtet:

Kleinere Frauen würden zuerst aus der Gruppe gezogen, um die Reihen zu destabilisieren. Danach werde noch härter gegen die verbliebenen Demonstranten vorgegangen. (...) Katja sagt, dass die Polizei Frauen eher als gesprächsbereit und weniger bedrohlich wahrnehme. "Das geht so weit, dass eine Frau bei einer Blockade mal recht offensiv im Weg war und sie dann den Typen neben ihr mitnehmen wollten. Der hatte sich keinen Zentimeter bewegt, war aber halt groß und vergleichsweise laut." Auch Anna hat ähnliche Erfahrungen gemacht: "Bei Straßenblockaden wurde ich durchgelassen, weil ich eine Frau bin. 'Geh mal durch, Kleine. Hier wird's gleich hässlich.'" Was auf den ersten Blick wie eine angenehme Sonderbehandlung klingt, ist letztlich einfach nur Diskriminierung. (...) Am Ende bleibt das Ohnmachtsgefühl, das viele Frauen auch aus ihren Sexismuserfahrungen im Alltag kennen.




7. In einem australischen Café müssen Männer 18 Prozenz mehr zahlen als Frauen – "und das hat gute Gründe" meint Tasnim Rödder im feministisch geprägten Magazin ze.tt. Denn Männer verdienten im Durchschnitt deutlich mehr als Frauen. Bei einer Umfrage unter dem Artikel entscheidet sich die Mehrzahl der Leser jedoch für folgende Antwortmöglichkeit: "Ich unterstütze die Hausordnung nicht, weil Männer sowieso öfter an die Kasse gebeten werden."



8. Das ebenfalls feministisch geprägte Magazin "Salon" titelt: Dang — looks like those women-only “Wonder Woman” screenings were illegal. Untertitel: "Turns out that when men whined about being banned from the screenings, they had a legal point." Wer hätte das gedacht? Wobei für "Salon" weiterhin gilt: Wenn Männer gegen Diskriminierung protestieren, dann wird das Wort "whine" verwendet – zu deutsch: heulen, quengeln, winseln, jammern. Echte Kerle sind das nicht. So transportieren auch Feministinnen uralte Geschlechterklischees.



9. Das linksliberale Magazin "The Atlantic" beleuchtet, wie Männer zur neuen Minderheit an Universitäten geworden sind. An manchen Hochschulen machen sie inzwischen nur noch ein Sechstel der Studentenschaft aus.



10. Ein Video der Zeichentrickreihe "Die Simpsons" verarscht feministische Social Justice Warriors.



11. Und noch einmal die Post. In meinem letzten Genderama-Beitrag hatte ich einen FAZ-Artikel über ein Urteil des Düsseldorfer Verwaltungsgerichts zitiert. Dazu schreibt mir ein Leser:

"'Die Frauenförderung hat zwar Verfassungsrang, doch sie steht nicht über allem anderen', sagte [Richter] Müller in der mündlichen Verhandlung. Vielmehr gelte es, die beiden widerstreitenden Interessen von Verfassungsrang – die Gleichberechtigung und das Prinzip der Bestenauslese – miteinander in Einklang zu bringen. Durch den Erlass des Ministeriums würden jedoch schlechtere Frauen besseren männlichen Bewerbern vorgezogen."

Wenn die FAZ den Richter hier richtig zitiert, dann finde ich bedenklich, dass er behauptet, die Frauenförderung habe Verfassungsrang. Im Grundgesetz ist von Frauenförderung nirgends die Rede, vielmehr von der im nächsten Satz genannten Gleichberechtigung. Bezeichnend, dass die inzwischen mit Frauenförderung einfach gleichgesetzt wird. Eine im Wortsinn verstandene GleichBERECHTIGUNG wiederum steht keineswegs im Widerstreit zum Prinzip der Bestenauslese, sondern beide ergeben sich auseinander: Gleichberechtigung herrscht, wenn der Zugang zu öffentlichen Ämtern nur nach Eignung vergeben wird, und es kann nur dann von einer Bestenauslese gesprochen werden, wenn alle die Chance haben, ihre Eignung zu beweisen. Hier wird wie so oft das Wort GleichBERECHTIGUNG im Sinne von GleichSTELLUNG verwendet und der letzteren damit durch die Hintertür Verfassungsrang verliehen. Bedenklich, wie gesagt, obwohl das Urteil insgesamt erfreulich sein mag.




12. Da ich nicht von jedem von euch/Ihnen die Mailadresse für ein persönliches Dankeschön habe, auf diese Weise: Ganz herzlichen Dank für die Spenden der letzten Tage! Ich freue mich sehr darüber. Einige von euch sind offenbar gerade durch die aktuellen Genderama-Beiträge dazu motiviert worden. Ein Leser aus Österreich begründet seinen Dauerauftrag auch explizit mit "der Berichterstattung über den Vorfall bei Google":

Ich hoffe, daß ich damit einen Beitrag leisten kann, damit Sie diese für mich sehr wichtige Arbeit, die ein Gegengewicht zur sehr einseitigen Berichterstattung in den sogenannten Qualitätsmedien darstellt, auch weiter fortsetzen können.

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